Damen: Herbstmeister!!!!!!!

Am letzten Pflichtspieltag stand das Nachholspiel gegen die SG Esens/Holtriem auf dem Plan.
Es ging um die Herbstmeisterschaft. Während der Kabinenansprache, war allen Beteiligten die Nervosität anzumerken. Ausgerechnet gegen Esens/Holtriem, die zu den spielstärksten Mannschaften der Spielklasse zählen, einen Sieg zu erringen, um die Herbstmeisterschaft zu sichern…es lastete ein enormer Druck auf der Mannschaft. Entsprechend versuchten die Trainer die richtigen Worte zu finden, den Druck von der Mannschaft zu nehmen, zu motivieren und Selbstvertrauen zu geben.
Es blieben Bedenken, ob der Mannschaft die richtigen Worte mit auf dem Weg gegeben worden waren…Bedenken, die unser Kapitän Anni mit dem letzten, an die Mannschaft gerichteten Satz, aus dem Weg räumte. Sie sagte ganz einfach: „Ich bin schwanger.“ Da war eine Bombe geplatzt, die mehr Motivation in die Mannschaft hinein brachte, als jede Ansprache. Die Freude war groß, es wurde gratuliert, geherzt und am liebsten hätte man schon gleich die Sektpullen geköpft. Schlagartig hatte das Spiel auch ein Motto: „Herbstmeisterschaft für Anni und Baby“, war doch davon auszugehen, dass Anni heute ihr letztes Spiel in dieser Saison bestreitet.
Dann wurde es ernst. Um 16:30 Uhr pfiff der junge Schiedsrichter die Partie an. Leider waren die Damen noch nicht richtig auf dem Platz. Die ersten 10 Minuten verliefen sehr unkonzentriert und waren geprägt von Stockfehlern. Die erste Großchance hatte der Gegner in der 12. Minute. Doch unsere Torhüterin Nora konnte die hochbrisante Situation entschärfen. Die sich uns bietenden Möglichkeiten waren eher rar und konnten leider auch nicht verwertet werden.
In den ersten 15 Minuten war das Spiel eher ausgeglichen, jedoch mit spielerischen Vorteilen beim Gegner, so das Resümee. Danach kam Esens/Holtriem besser ins Spiel. Jeder konnte nun erkennen, warum sie zu den spielstärksten Mannschaften zählen. In der 20. Minute dann auch folgerichtig das 0:1 nach einem sehenswerten Spielzug durch die Mitte.
Ein Rückstand war in unsere Spieltaktik nicht eingeplant! Der Treffer zeigte Wirkung. Niemand ließ den Kopf hängen. "Jetzt erst recht" war die Devise. Jede Spielerin legte noch ein Brikett mehr auf. In der Folge konnten wir den Gegner mehr unter Druck setzen und wurden in der 22. Minute belohnt. Olga wurde aus dem Mittelfeld heraus sehr gut in Aktion gesetzt, spitzelte den Ball an der gegnerischen Torhüterin vorbei und wurde gelegt. Der Schiedsrichter zögerte keine Sekunde. Ein lauter Pfiff, ein ausgestreckter Arm wies auf den berühmten Punkt, eine entschlossene Anni schnappte sich den Ball und es stand 1:1. Die restlichen Spielminuten der ersten Halbzeit verliefen sehr ausgeglichen.
Mit dem 1:1 ging es dann auch in die Pause. Erholung war angesagt. Die Trainer nutzen die Möglichkeit, nochmals die Mannschaft zu motivieren und Selbstvertrauen zu geben. Lagen doch noch 45 schwere Minuten vor uns!
Mit Wiederanpfiff wollten wir das Spiel drehen. Jetzt spielte die Mannschaft stark auf und kam mehrfach zu guten Torchancen, die aber noch nicht genutzt werden konnten. Auch unterliefen dem sonst gut leitenden Schiedsrichter in dieser Phase einige Fehlentscheidungen, die unseren Spielfluss ein wenig unterbrachen.
Unsere Mannschaft ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen. Angriff auf Angriff lief auf das gegnerische Tor. Esens/Holtriem ließ jetzt immer mehr nach, was sicherlich auch dem Umstand geschuldet war, dass eine Spielerin verletzt den Platz verlassen musste und nicht ersetzt werden konnte. Bei uns wurden Erinnerungen an die Saison 2015/2016 wach.
In der 70. Minute war es dann endlich soweit. Ein fast perfekt geführter Angriff von Amelie, Jojo und Sylvia über die rechte Außenseite konnte Imke zum 2:1 abschließen. Kein sechs Minuten später lief eine Kopie der 70. Minute über die linke Außenseite. Über Leo und Marie gelangte der Ball zu Sassi, die im gegnerischen Strafraum drei Gegenspielerinnen narrte und den Ball zum 3:1 einschob.
Trotz Unterzahl gab Esens/Holtriem nie auf. Durch Passfehler unserseits kamen sie immer mal wieder gefährlich vor unser Tor. Und die Abwehr um Torhüterin Nora und Innenverteidiger Jenny und Jojo, musste mehrfach Kopf und Kragen riskieren, um den Anschlusstreffer zu verhindern. Dann war das Spiel zu Ende.
Jetzt war es Wirklichkeit. Herbstmeister!! Es wurde gesungen, gejubelt und getanzt. Die Sektkorken knallten. Welch ein hartes Stück Arbeit…welch eine Belohnung. Die Mannschaft hat wieder einmal gezeigt, welch Teamgeist sie besitzt und welch spielerisches Vermögen in ihr steckt. Denn letztendlich war es der Kampfgeist und die spielerische Überlegenheit in der 2. Halbzeit, die zum Sieg führte und nicht die personelle Überlegenheit, wie von gegnerischer Seite behauptet…. na gut… zugegeben… bedingt durch Anni’s Schwangerschaft standen 12 Wiesmoorer Spielerinnen auf dem Platz!
An dieser Stelle möchten wir uns noch bei unseren treuen Fans bedanken und für das Vertrauen und die Unterstützung des Vorstandes, der unmittelbar nach Spielende seine besten Glückwünsche zur Herbstmeisterschaft ausrichten ließ.

Aufstellung: Nora; Amelie; Johanna; Jennifer; Marie; Imke; Saskia; Anika; Ramona; Olga; Sylvia; Leo  Lisa; Petra; Nathalie; Sandra.